Einige Fans dürften sich während des ersten Viertels wohl die Augen gerieben haben. Am Dienstag ging bei den EN Baskets Schwelm zu Beginn noch so gut wie alles schief, am Samstagabend führten sie nach acht Minuten auf einmal mit 27:4 Punkten. Den hohen Vorsprung konnte das Team von Falk Möller bis zum Ende verteidigen. Die EN Baskets feiern in der Schwelm ArENa einen sensationellen 101:77 (56:33)-Sieg gegen die BSW Sixers.
„Ich hätte das natürlich nicht erwartet“, sagt Falk Möller im direkten Anschluss an die Partie. Er weiß das Ergebnis und die schlechte Leistung des Gegners zwar einzuordnen, doch wer über hundert Punkte gegen eines der Top-Teams der Liga erzielt, muss vieles richtig gemacht haben. Und das taten die Baskets reihenweise. Nach der ersten Hälfte konnten die Schwelmer eine Dreierquote von 56% Prozent verbuchen. Auch unter dem Korb gelang dem Team im erstem Viertel so gut wie alles.
Als Robert Merz zum 19:2 traf, ließ er seinen Emotionen freien Lauf und bejubelte seinen Korb mit einer kleinen Tanzeinlage. Wenig später brachte Till Hornscheidt mit einem sehenswerten Korbleger die Halle zum Beben. Die Schwelmer schafften es, diese Energie auf und neben dem Court aufrecht zu erhalten. Die Gäste aus Sandersdorf kamen zu keinem Zeitpunkt nach dem ersten Viertel auf weniger als 13 Punkte heran. „Die Tagesform ist ein großer Faktor in der ProB. Wir haben es diesmal aber 40 Minuten taktisch deutlich disziplinierter gemacht“, so Möller.
Die Höhe des Sieges lag zwar an beiden Seiten, aber sowohl offensiv als auch defensiv ließen die Schwelmer so gut wie nie nach. 36 Rebounds holte das Team insgesamt und sechs Spieler der EN Baskets verzeichneten eine zweistellige Punktzahl. Kapitän Chris Frazier ging mit 21 Punkten voran. Coach Falk Möller konnte es sich erlauben, ständig zu rotieren. So kamen auch Ivan Pehar und Theo Karafillidis zu ihrem ProB-Debüt für die Baskets. Pehar konnte sogar seine ersten beiden Punkte erzielen und wurden von Fans, Mitspielern und Trainer gefeiert.
Kurz nach der Pause traf Chris Frazier zum 61:33 und damit zur höchsten Führung mit 28 Zählern. Durch eine vorbildliche Defensivleistung ließen sich die Baskets diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. „Wir haben es defensiv bis zum Schluss sehr gut gemacht. Ich habe viel gesessen, das ist immer ein gutes Zeichen“, schmunzelt Möller nach der Partie. Jan Bergen knackte 15 Sekunden vor Schluss die 100-Punkte-Marke und besiegelte den Sensations-Erfolg der Schwelmer über die Sixers. Diese Leistung dürfte für die nächste Aufgabe in Berlin beflügeln.
EN Baskets Schwelm: Frazier (21), Merz (16), Cikara, Hornscheidt (beide 12), Ajagbe (11), Reuter (10), Miller (8), Urspruch (5), Bergen (4), Pehar (2), Karafillidis.
Am nächsten Samstag geht es auswärts bei den starken Berlin Braves weiter.
Foto: Chris Schön