Am Samstag, 24.01.2015 (19.30 Uhr, Georg Sehring – Halle, Berliner Allee 91, 63225 Langen) treten die EN Baskets bei den Langener „Giraffen“ an.
Der Kampf um die Play – Off – Plätze in der 2. Bundesliga ProB Süd ist voll entbrannt. Zwischen dem Tabellenfünften EN Baskets Schwelm und dem Neunten TV Langen liegen gerade einmal zwei Siege Unterschied. Da bekanntlich nur die ersten acht Teams nach der Hauptrunde um die Meisterschaft weiterkämpfen dürfen, liegt nachvollziehbarer Weise viel Brisanz in der kommenden Begegnung eben genau dieser beiden Mannschaften.
Für die Schwelmer ist dieses Match aber auch aus einem anderen Grund ein ganz besonderes: Anfang der Woche trennte sich der Club von Trainer Thorsten Morzuch, da das Erreichen der Zielsetzung „Play-Offs“ mit ihm als Übungsleiter offenbar in große Gefahr zu geraten schien. Nun wird Interimscoach Omar Rahim an der Seitenlinie fungieren – und die Schwelmer Verantwortungsträger hoffen allesamt auch auf eine Reaktion der Mannschaft. Zu hilflos agierten die Blau - Gelben zuletzt bei den Partien u. a. in Frankfurt oder gegen Weißenhorn.
Trotz des deutlichen 96 – 77 Hinspielerfolgs der EN Baskets sind die Hessen definitiv kein Aufbaugegner. Zuletzt gewann der TV Langen auswärts bei der BG Karlsruhe, wobei speziell Point – Guard Anish Sharda sowie die „großen Leute“ Tom Alte, Kevin Luyeye und Martinis Woody zu überzeugen wussten. Dieser Auswärtscoup überraschte besonders, da Coach Dejan Kostic sogar noch auf den wohl spektakulärsten TVL – Korbjäger Nick Freer verzichten musste. Freer, der in Schwelm selbst die einheimischen Basketballfans mit seinen unglaublichen Flugeinlagen begeisterte, laboriert zur Zeit an einem Nasenbeinbruch, so dass mit seinem Einsatz am Samstag auch nicht zwingend gerechnet werden kann.
Bei den EN Baskets ist unverändert Chris Johnson das verletzungsbedingte Sorgenkind. In diesem Jahr konnte der Kanadier aufgrund seiner Adduktoren – Probleme noch nicht zum Einsatz kommen. Um das zu kompensieren, hätte es zuletzt einer Leistungsexplosion seines Namensvetters Jody Johnson gebraucht – doch diese erfolgte nicht, ganz im Gegenteil: mit mageren vier Pünktchen gegen Weißenhorn blieb Johnson deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht kann der neue Coach den sympathischen US – Amerikaner ja wieder in die Spur bringen…
Die zuletzt mäßigen Auftritte der Mannschaft sind allerdings nicht nur an den beiden Johnsons festzumachen. Insgesamt agierte das Team deutlich unter dem Level, den man noch zum Saisonstart erreicht hatte. Matthias Perl, dem man im Verlauf dieser Saison durchaus bereits ProA – Niveau bescheinigen konnte, wirkte gegen die Youngstars eher wie ein angeschlagener Boxer. Ein Max Kramer, dem vor dieser Spielzeit eine zentrale Rolle im EN – Baskets – Spiel zugesprochen wurde, scheint nach wie vor auf der Suche nach eben dieser. Die „lange Garde“ agierte entweder ohne die nötige Konstanz (Dücker), mit rückläufiger Tendenz (Schröter) oder ohne Selbstvertrauen (Massing). Und die jüngeren Korbjäger aus der „2. Reihe“ konnten den „Point of Return“ auch nicht wirklich finden. Die ständig wechselnden Formationen auf dem Parkett trugen dann auch nicht zur Stabilisierung bei.
Es bleibt die Hoffnung, dass die EN Baskets bis Samstag wieder die Kurve bekommen und ihr Auftreten wieder mehr von Kreativität, Inspiration und Spielfreude gekennzeichnet wird. Ein Sieg in Langen wäre nämlich nicht nur ein Riesenschritt in Richtung Play – Offs, sondern könnte auch neue, ungeahnte Kräfte im Team für den Rest der Saison freisetzen.